Der geplante Baukörper führt die vorhandene Blockrandstruktur entlang der Mannsfelder Straße weiter. Wie die Fassaden der gegenüberliegenden Gebäude, weist auch der Neubau Rücksprünge zur Straße auf. Diese gliedern den Baukörper und den Straßenraum und markieren die Lage der Eingänge und Treppenhäuser. Auf der Rückseite dehnt sich der Baukörper mit 5 Gebäudeflügeln in die Tiefe des Baugrundstückes aus. Die Gebäudeflügel liegen in der Achse der fünf nördlich angrenzenden Zeilenbauten. Sie sorgen für eine Verdichtung des tiefen Grundstückes und ermöglichen eine Ausrichtung der rückseitigen Wohnungen in Ost-West-Richtung. Zwischen den Gebäudeflügeln bilden sich U-förmige Innenhöfe, die sich auf den rückwertigen Grünraum öffnen. Hier trifft sich im Sommer die Hausgemeinschaft. Die Innenhöfe sind Zentren der genossenschaftlichen Gemeinschaft. Nördlich der Innenhöfe schließt sich ein langgestreckter Grünraum an, der allen Bewohner wie ein kleiner Park zur Verfügung steht. Im Staffelgeschoss löst sich das zusammenhängende Gebäude in fünf Einzelbaukörper auf. Diese verlaufen in Nord-Süd-Richtung und wirken wie eingeschossige Zitate der nördlich angrenzenden Zeilenbauten. Zwischen den Einzelbaukörpern liegen begrünte Dachterrassen, die von den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt werden. An jeder Dachterrasse liegt ein „Jokerraum“, ein ca.25m2 großer Räum, den die Bewohner als Gemeinschaftsraum oder als Raum zur Unterbringung eines Gastes nutzen können. Dachterrasse und Jokerraum stehen in engem Zusammenhang: man könnte z.B. auf der Dachterrasse ein Fest feiern und hierfür das Essen in der Küche des Jokerraumes zubereiten. Auf der Westseite springt das Gebäude vor der straßenraumprägenden Rosskastanie respektvoll zurück. Ortstypische Grünelemente wie Hecken, Rasen und Gartenzäune prägen die Vorgartenzone und stärken den grünen Charakter der Straße. Dort liegen auch die Mülltonnen- und Fahrradstellplätze, die jedem Haus zugeordnet sind. Im Vorgartenbereich werden 11 Stellplätze, in der Tiefgarage werden 72 Stellplätze zur Verfügung gestellt. (Insgesamt 83 Stellplätze) Der Grünraum um die vorhandenen Säuleneichen, die zwischen den Parkbuchten liegen, wird vergrößert. Der Baukörper wird in 5 Häuser unterteilt, die durch jeweils ein Treppenhaus erschlossen werden. Das Treppenhaus ist ein „Gemeinschaftsraum“, in dem sich die Bewohner täglich im Vorübergehen treffen und in dem „Hausgemeinschaft“ entsteht. Der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität des Treppenhauses kommt daher eine hohe Bedeutung zu: das Treppenhaus ist großzügig, hell und mit wertigen Materialien ausgestattet. Aus jedem Geschoss kann man auf den Innenhof blicken. Im Erdgeschoss liegen die Briefkästen, der Eingang zum Fahrrad- und Kinderwagenabstellraum sowie der direkte Zugang in den Innenhof. Auch die Dachterrasse, die Tiefgarage und die Kellerräume erreicht man aus dem Treppenhaus. An einem Treppenhaus liegen bis zu 22 Wohnungen, d.h. es entsteht eine wünschenswerte soziale Dichte. Die Wohnungen sind hinsichtlich Bewohnerstruktur, Wohnungsgröße und Wohnform bunt gemischt. Es gibt kleine, mittlere und große Wohnungen; es wohnen Familien, Paare und Singles sowie Kinder, Studenten, Berufstätige und Senioren in einem Haus zusammen. Es entsteht ein Mehrgenerationenhaus mit einer vielfältigen genossenschaftlichen Gemeinschaft. Die Wohnungen sind dank der großen Fenster hell und besitzen jeweils einen privaten Außenraum in Form einer großzügigen Loggia. Trotz der Nord-Süd-Orientierung des Grundstückes sind alle Loggien nach Osten, Süden oder Westen orientiert. In fast alle Wohnungen sind die Wohnbereiche zu zwei Himmelsrichtungen orientiert. Das „Durchwohnen“ erlaubt es, die Wohnungen sowohl zur Sonne zu orientieren als auch auf den ruhigen Innenhof hin auszurichten. Die Wohnungen sind großzügig und profitieren von den verschiedenen außenräumlichen Bezügen.