Die städtebauliche Situation des Baugrundstückes ist einerseits geprägt durch die angrenzende, homogene Blockrandbebauung des 19.Jahrhunderts. Andererseits liegt das Baugrundstück an einem besonderen Ort innerhalb der Blockrandbebauung: es handelt sich um das Eckgrundstück am Baudriplatz, das unmittelbar neben der Kirche liegt. Hier verspringt die Straßenflucht der Auguststraße, sodass eine zukünftige Bebauung bereits von weitem gesehen wird und dem Kirchenvorplatz eine seitliche Raumkante gibt. Die vorgeschlagene Bebauung antwortet auf diese städtebauliche Situation, indem Sie sich einerseits zu den beiden Nachbargebäuden in die Blockrandbebauung einfügt (Straßenflucht und Trauf- und Firstlinien werden aufgenommen) und sich andererseits an der Ecke von der Blockrandbebauung abhebt (Traufhöhe steigt bis auf die Höhe des Firstes an). Diese giebelartige Überhöhung an der Ecke deutet nach oben und verweist so auf die Kirche, die mit der enormen Höhe ihres Kirchturmes die Umgebung dominiert. Indem das Gebäude auf die Kirche verweist, versinnbildlicht es seine pastorale Bestimmung: Das Gebäude gehört zur Kirche. Es ist im wörtlichen Sinne ein „Haus der Kirche“. Das Haus der Kirche ist offen und einladend in der Anordnung seiner Nutzungen: Die öffentlichen Nutzungen liegen im Erdgeschoss entlang des öffentlichen Raumes. Der Mehrzweckraum, das Foyer und das Café liegen am Baudriplatz, die Bücherei als wichtiger Anziehungspunkt an der Gebäudeecke und das Pastoralbüro an der Auguststrasse. Die übrigen Nutzungen wie Kleiner Mehrzweckraum, Gruppenraum und Caritas liegen im Obergeschoss. Die Glasfassaden des Großen Mehrzweckraums und des Foyers/Cafés lassen sich entlang der Straße und des Innenhofes auf ganzer Länge zur Seite falten. So wird die räumliche Trennung aufgehoben und innen und außen verschmelzen miteinander. Der Bodenbelag des Foyers, der Bücherei und des Mehrzweckraumes besteht aus Klinkern. Er zieht sich wie ein roter Teppich nach außen und lädt die Passanten zum Eintreten ein. Das kirchliche Leben soll sich nicht im Haus der Kirche verstecken, sondern ins „Veedel“ öffnen. Die Kirche geht in den öffentlichen Raum hinaus und ist im öffentlichen Leben präsent. Die Vision eines Hauses der Kirche, welches mit dem Außenraum verschmilzt, ist dafür Mittel und Zeichen zugleich.